Teure Webseiten: Fragwürdiges Geschäftsmodell von Euroweb
Verzweiflung, Tränen und Scham. So reagieren Betroffene, die dem Konsumentenmagazin «Espresso» auf Radio SRF 1 von ihren Erfahrungen mit Euroweb berichten. Alle sind Klein- und Kleinstunternehmer – Coiffeure, Ernährungsberaterinnen und selbständige Handwerker. Alle fühlen sich über den Tisch gezogen. Und alle berichten von fast identischen Erfahrungen mit der deutschen Internet-Firma Euroweb.
Webseite für mehr als 21‘000 Franken
Zum Beispiel eine selbständige Ernährungsberaterin aus dem Kanton Zürich. Man wolle sie als Referenzkundin gewinnen, deshalb wäre für sie die Gestaltung einer Internetseite quasi gratis, versprechen Euroweb-Angestellte im Gespräch. Normalerweise koste eine Webseite 19‘000 Franken und mehr. Für sie würden bloss einmalig 750 Franken fällig.
Erst als die Vertreterinnen nach Vertragsunterzeichnung verdächtig schnell verschwinden, schöpft die Betroffene Verdacht und studiert den Vertrag nochmals genauer. Und kann kaum fassen, wie ihr geschehen ist: Die unerfahrene Kleinunternehmerin hat ohne Wissen und Absicht einen vierjährigen Servicevertrag unterschrieben, für mehr als 21‘000 Franken.
Im Kleingedruckten steht «Achtundvierzig Monate»
Ähnlich erging es weiteren Betroffenen aus unterschiedlichen Kantonen. Auch sie berichten davon, dass im Verkaufsgespräch mit Euroweb etwas Anderes versprochen wurde, als schlussendlich im Vertrag stand. Und auch sie stehen vor Forderungen im Umfang zwischen 14‘000 und 20‘000 Franken – Beträge, die sie sich als Kleinstunternehmer nicht leisten können. Dank der geschickten Gesprächsführung der Euroweb-Vertreter ist auch ihnen entgangen, dass auf dem Vertrag in kleiner Schrift und ausgeschrieben «Achtundvierzig Monate» steht.
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